Rund um den Lieferwagen 2,2t, gl 4x4, Duro
 
BUNDESAMT FÜR LOGISTIKTRUPPEN
Abteilung Transporttruppen

 
 

 
Rund um den
 
 
Lieferwagen 2,2t, gl 4x4, DURO
 
 
Titelbild
 
 
Verteiler:
  • Instruktoren der Transporttruppen
  • Mil Verkehrsexperten sowie Instruktoren anderer Bundesämter, welche mit der Fahrausbildung betraut sind
  • Offiziere der Transporttruppen
  • auf alle Lieferwagen 2,2t, gl 4x4, DURO
Rund um den
 
 
Lieferwagen 2,2t, gl 4x4, DURO
 
 
Allgemeines
 
Dre Lieferwagen 2,2t, gl 4x4, DURO steht als Universalfahrzeug bei allen Truppengattungen im Einsatz. Der DURO kann für Personen- und Materialtransporte eingesetzt werden. Das Basisfahrzeug kann auch mit Spezialeinrichtungen ausgerüstet sein.
 
 
1. Fahrzeugbeschrieb
 
Militärische Bezeichnung
• Lieferwagen 2,2t, gl 4x4, DURO
• Kommandowagen gl 4x4, DURO
 
1.1. Technische Daten
 
Motor 6-Zylinder Diesel, 3749 cm3, mit Turbolader und Ladeluftkühlung, 150 PS/110 KW bei 4000 U/min, Wasserkühlung
 
Treibstoff Diesel
 
Treibstoffverbrauch   ca. 22 l / 100 km
 
Tankinhalt 120 l
 
El. Spannung 24 Volt
 
gesetzlich zulässige
Geschwindigkeit
max 80 km/h
Bei Anhängerbetrieb sind die besonderen Höchstgeschwindigkeiten zu beachten!
 
Kraftübertragung
 
 
Getriebe: 4-Gang-Wandlerautomat
 
Antrieb: Permanenter Allradantrieb
 
Verteilergetriebe: 2 Stufen: Strassen- und Berggang
 
Sperren: Selbstsperrende Differentiale (Torsen)
 
Achsen Starrachsen (De Dion)
 
Bremsen
 
 
 
Fussbrembse: Hydraulische Zweikreisbremse
innenliegende, selbstreinigende Scheibenbremsen
 
Motorbremse: Verschleisslose Staudruckmotorbremse
 
Handbremse Auf Vorderräder wirkend
 
 
1.2. Masse und Gewichte
 
  Mannschafts-
wagen
 
Kommando-
wagen
 
Länge 6030 mm
 
6030 mm
 
Breite 1960 mm
 
1960 mm
 
Höhe  
 
 
 
• unbeladen 2650 mm
 
2810 mm
 
• Antennensockel 2770 mm
 
 
 
• mit abgesp Antenne 3700 mm
 
3700 mm
 
Gesamtgewicht 5900 kg
 
5600 kg
 
Leergewicht 3700 kg
 
4550 kg
 
Nutzlast 2200 kg
 
1050 kg
 
zulässige Anhängelast 2000 kg
 
200 kg
 
zulässige Stützlast 120 kg
 
120 kg
 
Böschungswinkel  
 
 
 
• vorne 46°
 
46°
 
• hinten 32°
 
32°
 
Bodenfreiheit 360 mm
 
360 mm
 
Wattiefe 800 mm
 
800 mm
 
 
1.3. Anzahl Sitzplätze (vorne / hinten)
 
Kapazität inkl Fahrer 2 / 18
 
2 / 7
 
Die zulässige Nutzlast darf nicht überschritten werden!
 
 
2. Bedienungs- und Kontrollelemente
 
Bedienungs- und Kontrollelemente
 
 
3. Fahrdienst
 
3.1. Inbetriebsetzen des Motors
  • Batteriehauptschalter einschalten
  • Kontrolle ob Handbremse angezogen
  • Kontrolle ob Wählhebel automatisches Getriebe auf "P"
  • Fahrtschalterschlüssel einstecken und in Fahrstellung drehen
  • Kontrolleuchten "Oeldruck", "Handbremse" und "Ladestrom" müssen brennen
  • Kontrolleuchte "Vorglühen" (orange) muss erlöschen
  • Motor starten ohne Gas zu geben
  • Kontrolleuchten "Oeldruck" und "Ladestrom" müssen erlöschen
  • Kontrolleuchte RAG muss dauernd leuchten
 
3.2. Motor abstellen
  • Fussbremse drücken und gedrückt halten
  • Handbremse anziehen
  • Wählhebel automatisches Getriebe auf "P" stellen
  • Elektrische Verbraucher ausschalen
  • Fahrtschalter auf Position "0" stellen, Motor stellt ab
  • Fussbremse lösen
  • Fahrtschalterschlüssel abnehmen
  • Bei längeren Halten den Batteriehauptschalter ausschalten
  • Fahrzeug abschliessen
  • In Steigung und Gefälle mit Unterlegkeil sichern
 
3.3. Anfahren und schalten
 
Den Motor nicht unnötigerweise im Stand warmlaufen lassen. Die volle Leistung kann dem Motor erst nach Erreichen der Betriebstemperatur abverlangt werden.
 
3.4. Wartungsarbeiten
 
Für MPD-, TPD, WPD, GPD- und WEMI-Arbeiten ist nach den Parkdienstvorschriften vorzugehen. Für weitere Wartungs- und Schmierarbeiten gilt die Betriebsanleitung. In dieser befindet sich auch eine Zusammenstellung aller Betriebsstoffe mit den entsprechenden Füllmengen.
 
3.5. Restwegaufzeichnungsgerät RAG
 
Beim MPD muss folgende Funktionskontrolle durchgeführt werden:
  1. Fahrtschalter einschalten.
  2. Nach Betätigen einer Funktion (Fussbremse, Blinker oder Lichtschalter) muss die Kontrollampe dauernd leuchten. Während der Fahrt muss die Kontrollampe dauernd leuchten.
3.6. Verhalten bei Pannen
 
Wenn im Falle einer Batteriepanne der Motor nicht mehr gestartet werden kann, ist grundsätzlich das Anlassen mit Fremdstrom einem Abschleppen vorzuziehen.
Für das An- oder Abschleppen sowie bei weiteren Pannen ist die Betriebsanleitung zu beachten.
 
3.7. Herrichten des Laderaums und Sichern der Ladung
  1. Ist die Ladung im Fussraum der Ladebrücke, kann sie mit der Sicherungsstange in den dafür vorgesehenen Löchern (auf SBB-Palettenmasse abgestimmt) gesichert werden.
  2. Wird die Ladung auf der oberen Ladefläche (Sitzbänke umgeklappt) transportiert, muss sie mit Spanngurten gesichert werden.
Vor dem Verlad von der Seite müssen die Befestigungsringe weggeklappt werden.
 
3.8. Fahren
 
Wichtige Hinweise:
  • Beim Manövrieren auf engem Raum ist die Fahrgeschwindigkeit durch dosiertes Betätigen der Fussbremse zu regulieren. Nur wenig Gas geben, nicht mit dem Gaspedal spielen.
  • Bei längerem Halt, z.B. Stau ist der Wählhebel automatisches Getriebe auf Position "N" zu stellen und das Fahrzeug mit der Fuss- oder der Handbremse zu sichern; evtl Motor abstellen
  • Kickdown zum Erreichen der maximalen Beschleunigung: Gaspedal voll durchtreten.
  • Bei normalen Strassenverhältnissen ist das verteilergetriebe in Stellung Strassengang ("Hase") geschaltet. In langen oder starken Steigungen bzw. Gefällen, besonders bei grosser Last (Anhängerbetrieb), ist das Verteilergetriebe rechtzeitig in den Berggang ("Schildkröte"/Vmax 55 km/h) zu schalten
3.9. Schalten des Automatikgetriebes
 
Wenig Gas = frühe Hochschaltung
geringe Beschleunigung
kleiner Treibstoffverbrauch
 
Viel Gas = späte Hochschaltung
starke Beschleunigung
grosser Treibstoffverbrauch
 
 
"P" = Parksperre. Die Parksperre ist, neben der Handbremse, die zusätzliche Sicherung beim Abstellen des Fahrzeuges. "P" nur bei stillstehendem Fahrzeug einschalten. Der Motor kann nur in Stellung "P" oder "N" gestartet werden.
 
"R" = Rückwärtsgang. Ein- und Ausschalten des Rückwärtsganges nur bei stillstehendem Fahrzeug und Motorleerlaufdrehzahl. Fussbremse drücken!
 
"N" = Neutralstellung. Das Fahrzeug ist bei gelösten Bremsen frei beweglich. Der Motor kann nur in Stellung "P" oder "N" gestartet werden.
 
"4" = Normalstellung beim Fahren. Die Gänge werden nacheinander automatisch hochgeschaltet. "4" ergibt in fast allen Fahrsituationen (auch im Gelände) eine optimale Fahrleistung.
 
"3" = Hochschaltung nur bis zum 3. Gang. Für Fahrten in schwachen Steigungen um Pendelschaltungen zwischen dem 3. und 4. Gang zu vermeiden, sowie in schwachen Gefällen, um die Motorbremswirkung im 3. Gang auszunutzen.
 
"2" = Hochschaltung nur bis zum 2. Gang. Für Fahrten in mittleren Steigungen, um Pendelschaltungen zwischen dem 2. und 3. Gang zu vermeiden, sowie in mittleren Gefällen, um die Motorbremswirkung im 2. Gang auszunutzen.
 
"1" = Es steht nur der 1. Gang zur Verfügung. Für Fahrten in starken Steigungen und als optimale Bremswirkung im zulässigen Geschwindigkeitsbereich des 1. Ganges in steilen Gefällen und im Gelände.
 
Motorbremse funktioniert nicht in Wählhebelstellung "1".
 
Wichtig:
  • Vor dem manuellen Zurückschalten des Automatikgetriebes darf die Motordrehzahl von 2500 U/min nicht überschritten werden (Motor- oder Antriebsschäden)!
     
  • Für das richtige Verhalten bei und nach Fahrten im Gelände gibt die Betriebsanleitung Auskunft.
Schalten des Automatikgetriebes

 
3.10. Schalten Verteilergetriebe
 
Schalten Strassengang --> Berggang
  • Vorwählschalter (2) auf "Schildkröte" schalten.
  • Fuss vom Gaspedal nehmen.
  • Mit maximal 15 km/h Fahrgeschwindigkeit.
  • Wählhebel automatisches Getriebe (1) auf "N" stellen.
  • Warten bis "grüne" Kontrolleuchte Berggang das Schalten quittiert und die blinkende Kontrolleuchte "N" ("orange") erlischt.
  • Wählhebel automatisches Getriebe (1) auf "4" stellen.
  • Langsam Gas geben, weiterfahren.
Schalten Berggang--> Strassengang
  • Freie Geschwindigkeitswahl.
  • Vorwählschalter (2) auf "Hase" schalten.
  • Fuss vom Gaspedal nehmen.
  • Wählhebel automatisches Getriebe (1) auf "N" stellen.
  • Warten bis "grüne" Kontrolleuchte Berggang das Schalten quittiert und die blinkende Kontrolleuchte "N" ("orange") erlischt.
  • Wählhebel automatisches Getriebe (1) auf "4" stellen.
  • Langsam Gas geben, weiterfahren.
 
 
4. Fahren mit Anhänger
  • Vor dem Ankuppeln ist die Hinweistafel auf der Stirnseite des Anhängers zu beachten (Minimales Leergewicht des Zugfahrzeuges, Höchstgeschwindigkeiten).
  • Ankuppeln des Anhängers gemäss Merkblatt U-430 ATT.
  • Beim Befahren von starken Steigungen und langen Gefällen ist das Verteilergetriebe auf Berggang ("Schildkröte") zu schalten.
  • Pendelt der Anhänger beim Fahren, so muss die Fahrgeschwindigkeit verringert werden; jegliches Gegenlenken oder sogar Beschleunigen verstärkt die Pendelbewegung!
  • Vor dem Rückwärtsfahren muss die Rückfahrsperre der Auflaufbremse eingelegt werden.
  • Es darf nicht rückwärts gefahren werden, wenn der Anhänger vom Fahrer nicht gesehen wird und keine Hilfsperson beigezogen werden kann.
 
 
<< Zurück zur Startseite "Fahrertips"
 
 
Das Ende dieser Seite
Copyright © 2001 by Thomas Schneider. Part of the bubble.ch Network. Please read our disclaimer. Best with 800x600.